Tops & Flops 2015

Welcher Tatort hat uns 2015 am meisten begeistert? Welches Team konnte am häufigsten überzeugen? Und welche Folgen haben besonders enttäuscht? Hier kommen unsere Tops & Flops 2015.


Tops: Die besten Tatort-Folgen 2015


Platz 10
Tatort 945 | 26. April 2015 | Niedere Instinkte | Keppler/Saalfeld | 7/10

Der Abschiedsfall von Keppler und Saalfeld ist einer ihrer besten: Autor Sascha Arango verzichtet wie immer auf das Whodunit-Prinzip und entführt den Zuschauer in ein finsteres Verlies, in dem ein Kind gefangen gehalten wird. Gruselig, clever - und versüßt mit einer bitterbösen Schlusspointe.


Platz 9
Tatort 947 | 17. Mai | Kälter als der Tod | Janneke/Brix | 7/10

Der 947. Tatort macht Lust auf mehr: Schon mit dem Debüt schafft es das neue Frankfurter Team unter die besten zehn Fälle des Jahres. Die sympathischen Janneke und Brix harmonieren zum Auftakt prächtig. Nach den streitbaren Dellwo & Sänger und Steier & Mey ist am Main erstmal Harmonie angesagt.


Platz 8
Tatort 931 | 11. Januar 2015 | Hydra | Faber/Bönisch/Kossik/Dalay | 7/10

An Faber & Co. scheiden sich die Geister: Während die einen mit dem exzentrischen Hauptkommissar und der horizontalen Erzähltechnik nichts anfangen können, wird das Team aus dem Ruhrpott von anderen geliebt. Der aufwühlende Neonazi-Krimi Hydra ist der bisher stärkste Fall aus Dortmund.


Platz 7
Tatort 959 | 25. Oktober | Preis des Lebens | Lannert/Bootz | 7/10

Der Stuttgarter Hauptkommissar Sebastian Bootz (Felix Klare) hat es nicht leicht: Seine Frau hat ihn verlassen, und im 959. Tatort entführt ein verbittertes Ehepaar auch noch seine Tochter. Eigentlich eine ziemlich vorhersehbare Angelegenheit - aber erstklassig inszeniert und fesselnd bis zum Showdown.


Platz 6
Tatort 930 | 4. Januar 2015 | Deckname Kidon | Eisner/Fellner | 8/10

2015 war ein eher schwaches Wiener Tatort-Jahr: Mit Gier und Grenzfall enttäuschten Eisner und Fellner nicht nur die Fans, sondern auch die Kritiker. Im 930. Tatort zeigen sich beide in Bestform - und auch die Geschichte überzeugt mit Agentenfilm-Anleihen und einer steilen Spannungskurve.


Platz 5
Tatort 939 | 15. März 2015 | Die Wiederkehr | Lürsen/Stedefreund | 8/10

Der Bremer Tatort ist bekannt für seine mutigen Geschichten - und das zahlt sich in diesem Fall auf ganzer Linie aus. Der 939. Tatort erzählt von der Rückkehr einer vermeintlichen Ausreißerin zu ihrer Familie - und nicht nur Lürsen und Stedefreund ahnen bald, dass an der Geschichte etwas faul ist...


Platz 4
Tatort 933 | 25. Januar 2015 | Borowski und der Himmel über Kiel | Borowski/Brandt | 8/10

Ein brutaler Axtmord, klirrende Kälte, finstere Wälder und verschrobene Dorfbewohner, die dem Film Lokalkolorit einhauchen: Dieser packende Kieler Tatort beginnt wie ein Skandinavien-Krimi und entpuppt sich als vielschichtiges Crystal-Meth-Drama. Stark gespielt und von Beginn an mitreißend.


Platz 3
Tatort 937 | 22. Februar 2015 | Das Haus am Ende der Straße | Steier | 9/10

Der letzte Fall für den Frankfurter Hauptkommissar Frank Steier (Joachim Król) ist zugleich sein bester: Im titelgebenden Haus am Ende der Straße liefert sich der abgehalfterte Alki-Kommissar ein fiebriges Psychoduell mit dem Ex-Polizisten Rolf Poller (Armin Rohde). Spannend bis zur letzten Minute!


Platz 2 
Tatort 964 | 29. November 2015 | Borowski u. d. Rückkehr d. stillen Gastes | Borowski/Brandt | 9/10

Kai Korthals (Lars Eidinger) ist zurück! Drei Jahre nach dem vielgelobten Tatort Borowski und der stille Gast lehrt der psychopathische Paketbote Borowski und Brandt erneut das Fürchten. Drehbuchautor Sascha Arango denkt die Geschichte weiter und entspinnt ein packendes Mann-gegen-Mann-Duell.


Platz 1
Tatort 968 | 27. Dezember 2015 | Wer bin ich? | Murot | 10/10

Der fünfte Fall von Felix Murot spaltet die Fangemeinde wie kaum eine zweite Folge in der Tatort-Geschichte: Für die einen ist die selbstreflexive Krimi-Satire ein einziges Ärgernis, für die anderen der nächste Geniestreich aus Wiesbaden. Für uns ist Wer bin ich? ein glänzend gespieltes Meisterwerk der Selbstironie.


Flops: Die schwächsten Tatort-Folgen 2015


Platz 3
Tatort 951 | 14. Juni | Wer Wind erntet, sät Sturm | Lürsen/Stedefreund | 3/10

"Nur wer gegen den Strom schwimmt, gelangt zur Quelle!" - Im 951. Tatort jagt eine platte Binsenweisheit die nächste. Zu den schwachen Dialogen gesellen sich klischeebeladene Figuren und ein Showdown, bei dem ein Geiselnehmer kurz einen Skype-Anruf seiner Oma entgegennimmt. Kann man so machen.


Platz 2
Tatort 966 | 13. Dezember | LU | Odenthal/Kopper |
2/10

Jürgen Vogel trifft als titelgebender Kleinganove LU auf Odenthal und Kopper - das hätte eine interessante Nummer werden können. Im 966. Tatort stimmt allerdings gar nichts: Zwischen Kommissarin und Gaststar will es trotz aller Behauptungen nicht funken, und auf dem Präsidium wird non-stop gekeift.


Platz 1
Tatort 932 | 18. Januar 2015 | Die Sonne stirbt wie ein Tier | Odenthal/Kopper | 1/10

Wie im Vorjahr kommt der schwächste Tatort des Jahres aus Ludwigshafen: Die Sonne stirbt wie ein Tier ist ein Feuerwerk der unfreiwilligen Komik, bei dem einem alle Beteiligten leid tun können. Peinliche Höhepunkte: der Selbstmord eines Pferderippers und Lena Odenthal in der Sinnkrise. Zum Abschalten!




Und in den letzten Jahren?

Tops & Flops des Jahres 2014
Tops & Flops des Jahres 2013
Tops & Flops des Jahres 2012